Das - seit der Auslosung - heiß erwartete Pokal-Halbfinale zwischen dem Mittelrheinligisten SSV Merten und unserer Ersten war letztlich eine klare Angelegenheit. Beim 5:0 Heimerfolg des klaren Favoriten ließen die Mertener keinerlei Zweifel aufkommen, wer am gestrigen Abend ins Pokalfinale einziehen wird.
Aber von vorne.
Vor rund 400 Zuschauern, davon 75%+ mit Sympathien für unseren SV Vorgebirge, wollte sich unser Team keineswegs verstecken, sondern mutig mitspielen. Das mündete in zwei gute Abschlussmöglichkeiten in den ersten 10 Minuten, die durchaus auch die frühe Führung hätten mit sich bringen können.
Der Mittelrheinligist, der im Gegensatz zu den bisherigen Pokalspielen auf große Rotation verzichtete und mit nahezu der A-Mannschaft auflief, hatte zwar erwartungsgemäß mehr Ballbesitz, doch unser SVV hielt dagegen und konnte vereinzelt Nadelstiche setzen.
Nach 15 Minuten konnten auch die Hausherren die erste Duftmarke setzen, doch Gräber war zur Stelle. Kurz darauf konnte Gräber erneut parieren, doch in der folgenden Eckball-Situation bekamen wir den Ball nicht ausreichend geklärt und Gräber war beim Abschluss von Mertens Inas Islamovic machtlos (22.). Wie klar die Zuschauerverhältnisse hier tatsächlich waren, machte sich anhand der Lautstärke des Jubels bemerkbar - es war unser Heimspiel in Merten!
In der 32. Minute der erste richtige Aufreger in der Mertener Hälfte. Rübo dribbelt an und überläuft den Mertener Kapitän Ricardo Retterath, der Rübo mit einem klaren Ellbogen-Schlag in den Nacken stoppt. Der Schiedsrichter zieht nur den gelben Karton - eine Fehlentscheidung.
Der im Sommer vom Bonner SC nach Merten gewechselte Samir Malaab sorgte mit dem 2:0 für einen weiteren Stimmungsdämpfer. Ein herrlich getretener Freistoß schlug für Gräber unhaltbar in den Maschen ein (39.). Das 3:0 durch Rikiya Ohashi in der 43. Minute war quasi die Vorentscheidung. Über links ging es da ganz schnell und Ohashi jagte nach feiner Vorarbeit das Leder aus 11m humorlos ins kurze Eck.
Mit frischem Wind sollte es in die zweite Hälfte gehen, doch der SSV Merten ließ all seine Klasse aufblitzen und verwaltete die Führung im Stile einer Spitzenmannschaft. Hier sollte niemand der 400 Zuschauer einen Zweifel haben, wer das Spiel gewinnen wird. Ein Doppelschlag zum 4:0 und 5:0 stellten dann ganz klare Verhältnisse, die letztlich auch dem Spielverlauf entsprachen, her. Merten zieht hochverdient ins Pokalhalbfinale ein und unsere Farben müssen sich mit dem Spiel um Platz 3 begnügen.
Dennoch braucht niemand den Kopf hängen zu lassen, auch wenn die Enttäsuchung nach dem gestrigen Spiel groß war. Wir haben das gesteckte Ziel "Pokal-Halbfinale in Merten" sehr souverän erreicht. Wir haben auch im gestrigen Halbfinal-Spiel keine schlechte Figur abgegeben. Der SSV Merten war am gestrigen Abend - das muss man ehrlicherweise sagen - eine Nummer zu groß.
Jetzt heißt es den Blick nach vorne zu richten. Am Sonntag erwartet das Team mit dem SV Niederbachem einen schwierigen Gegner und ein intensives Spiel.
Männer, der Verein ist stolz auf euch und danke, dass ihr das erste Pflichtspiel gegen unseren großen Nachbarn möglich gemacht habt. Darauf haben wir lange warten müssen.
SSV Merten
SV Vorgebirge
Kreispokal - Halbfinale