Am 4. Spieltag der Saison waren unsere Teams auswärts gefordert.
Dabei konnte nur die Erste Zählbares aus Wahlscheid mitbringen. Unsere Zweite verlor das Derby beim FV Salia Sechtem und unsere Dritte unterlag dem TuS Germania Hersel II.
Wahlscheider SV - SV Vorgebirge 0:1 (0:0)
Als am Sonntagmorgen das Telefon von Coach Benedikt Zaun gleich viermal klingelte - allesamt krankheitsbedingte Absagen - sah es nicht so aus, als könne man mangels Kaderbreite ein ebenbürtiger Konkurrent in der Bezirksliga über die volle Spieldauer sein. Doch das "Team hat die Ausfälle sehr gut kompensiert und vor allem defensiv wenig zugelassen. Jeder ist für jeden gelaufen, das macht ein Team aus.", zeigte sich Benedikt Zaun nach dem Spiel mit der Defensivleistung zufrieden. Zaun weiter: "Natürlich war das heute kein schönes Spiel und wir haben uns echt schwer getan. Aber geschenkt. Wir mussten Ausfälle kompensieren und durch die Pokal-Belastung steuern und sehen, dass keine weiteren Ausfälle hinzukommen. Offensiv fehlte häufig der letzte Pass und das Quentchen Glück, auch waren wir zu fahrlässig mit unseren Chancen."
Über 90 Minuten war man in Wahlscheid das bessere Team, was fehlte war der Torerfolg. Durchaus hätte man sich in ein paar Szenen Unterstützung vom Schiedsrichtergespann gewünscht, doch mögliche Elfmeterpfiffe blieben aus.
In der 69. Minute war es Arne Baureithel der den Bann brach und einen Abschluss von Henry Rübo über die Linie lenkte. Der vielumjubelte Führungstreffer brachte aber eher Unruhe ins eigene Spiel, doch die Angriffe der Hausherren wurden allesamt sehr erwachsen wegverteidigt.
Der frische Familienvater Scholz hatte in der 85. Minute die Entscheidung auf dem Fuß, doch vergab vom Punkt. Ob sich da der aktuelle Schlafmangel widerspiegelt bleibt sein Geheimnis.
"Über 90 Minuten gesehen geht der Sieg mehr als in Ordnung. Wir haben zu Null gespielt und vorne einen von vielen gemacht, dann gewinnt man eben", zeigte sich Zaun mit dem Auftritt nicht unzufrieden. Nun liegt der Fokus auf Mittwochabend. Am 18.09.2024 um 20:00 Uhr will man den großen Nachbarn, den Mittelrheinligisten SSV Merten im Kreispokal-Halbfinale ärgern. "Wir fahren nach Merten, um zu gewinnen.", zeigt sich Abteilungsleiter Christoph Birgel kämpferisch.
FV Salia Sechtem - SV Vorgebirge II 3:0 (2:0)
Unsere Zweite erwischte im Derby beim Kreisliga A-Absteiger einen gebrauchten Tag. Bereits nach 7 Minuten lief man einem Rückstand hinterher. Nachdem man den frühen Schock verdaut hatte, kam man jedoch besser ins Spiel und konnte die Begegnung auf Augenhöhe gestalten. Was fehlte war der Ausgleich.
Die zweite richtige Torchance der Hausherren war gleichbedeutend mit dem 2:0 (39.) und auch dem Halbzeitstand. In der Halbzeit wurde mehr Körperlichkeit eingefordert. Doch diese blieb vor allem auf Seiten unseres SVV aus.
Zum glücklosen Auftritt unserer Elf gesellte sich eine schwache Schiedsrichterleistung, die sämtliche 50:50 Entscheidungen zu Gunsten des FV Salia Sechtem auslegte. Ein fälliger Platzverweis blieb zudem völlig unverständlich aus.
In die Schlussoffensive hinein setzte die Salia mit dem 3:0 (81.) den Schlusspunkt. Keeper Pawel Chmiel verhinderte mit zwei Glanzparaden eine höhere Niederlage gegen eine ansonsten brutal effektive Sechtemer-Mannschaft.
Aber auch gewinnen können muss gelernt sein. Die Provokationen nach Spielende - bevor sich die Mannschaften in die Besprechungen zurückzogen - waren absolut unnötig. Es gibt eben auch schlechte Gewinner.
Tus Germania Hersel II - SV Vorgebirge III 3:2 (2:0)
Auch unsere Dritte war im Bornheimer Stadtgebiet unterwegs. Vom Rhein kehrte man aber nach einer katastrophalen ersten Halbzeit ohne Punkte zurück. Nach zwei Geschenken lag man bereits früh mit 2:0 zurück (4./12.) und konnte bis zur Halbzeit froh sein, nicht uneinholbar zurückzuliegen.
Dem frühen Anschlusstreffer durch Jonas Funke (52.) folgte ein Aufbäumen unserer Dritten. Als man dem Ausgleich näher war, als die Hausherren dem dritten Treffer, konterten diese vorbildlich und trafen mitten in die Bemühungen der Mannschaft von Trainer Patrick Schmitz (75.). Der Spielertrainer Patrick Schmitz selber war es aber, der mit dem sofortigen erneuten Anschlusstreffer die Hoffnung auf Punkte am Leben ließ (77.).
In den Schlussminuten wurde das Spiel sehr fahrig und hitzig - geschuldet einem vollkommen überforderten Unparteiischen. Eine klare Tätlichkeit eines Spielers des TuS Germania Hersel mündete in einer großen Rudelbildung - aus der nur die zwei ursprünglichen Streithähne mit gelben (!) Karten herausgingen. Der Trainer der Heimelf und Co-Trainer Stefan Scholz behielten aber einen kühlen Kopf und hatten stets das Fairplay im Auge, so dass diese dem Schiedsrichter empfahlen, vom "Stopp-Konzept" Gebrauch zu machen und sich die Teams einmal drei Minuten abkühlen zu lassen.
Anschließend konnte das Spiel ohne besondere Vorkommnisse beendet werden und der TuS behält - aufgrund der ersten Halbzeit auch verdient - drei Punkte am Rhein. Das wird eine ganz schwere Saison...